Das Ultimatumspiel wird in der experimentellen Wirtschaftsforschung und der Spieltheorie genutzt. Es stellt einen Spezialfall einer bilateralen Verhandlung dar. Der erste Spielende macht zunächst ein Angebot, wie ein vorgegebener Geldbetrag aufgeteilt werden könnte. Spieler 2 kann das Angebot annehmen oder ablehnen. Akzeptiert er den Vorschlag des ersten Spielenden, so wird dieser umgesetzt und an die Spielenden ausgezahlt. Lehnt er jedoch ab, so erhalten beide Spieler nichts.
Würden Menschen sich ökonomisch rational verhalten, würde Spieler 2 selbst bei einem angebotenen Minimalbetrag das Angebot noch annehmen, da er sonst gar nichts bekommt. In Experimenten hat sich jedoch gezeigt, dass das Empfinden für Fairness und Neid bei der Verteilung eine große Rolle spielen. So lehnen Spielende Angebote mit einem geringen Betrag von unter 30 Prozent der Gesamtsumme ab – und verzichten damit auf Geld. Erst bei einem Teilungsverhältnis von 60:40 lassen sich die zweiten Spielenden in aller Regel auf das Geschäft ein.