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Digitalkonferenz „Digitalisierung und ökonomische Bildung”

Digitalkonferenz 20.-22-April 2021Die Pandemie hat auch die ökonomische Bildung vor große Herausforderung gestellt. Für den Distanzunterricht fehlte es vielen Schulen an entsprechender Ausstattung mit digitalen Endgeräten und technischer Infrastruktur sowie dringend benötigten mediendidaktischen Konzepten, die im Fachunterricht eingesetzt werden können. Während sich die technischen Rahmenbedingungen, getrieben durch die Pandemie, mittlerweile verbessert haben, gibt es weiterhin sehr wenig Orientierung in Form von Best-Practice-Beispielen und konkreten Hilfestellungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien im Wirtschaftsunterricht. Diese Lücke zu schließen, war das Anliegen der Onlinekonferenz „Digitalisierung und ökonomische Bildung“, die vom 20. bis 22. April 2021 fachspezifische Chancen der Digitalisierung aufzeigte.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Institut für ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg (IÖB) im Auftrag der Joachim Herz Stiftung und mit Unterstützung des Verbands Ökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen (VÖBAS), dem Wirtschaftsphilologen Verband Bayern und dem Bündnis für ökonomische Bildung Deutschland (BÖB).

Jeder der drei Veranstaltungstage war mit einem Schwerpunktthema überschrieben. Nach einer Paneldiskussion oder Keynote zum Thema folgten jeweils vier Workshops, die Theorie und Praxis systematisch verzahnten. So bekamen die Teilnehmer:innen am Ende konkrete Ideen und Tipps für die eigene Unterrichtspraxis mit an die Hand. Durchgeführt wurde die Veranstaltung mithilfe einer digitalen Konferenzplattform, über die Videos gestreamt und Live-Konferenzen abgehalten werden konnten. Teilnehmer:innen konnten in einem Chat interagieren und dort ihre Fragen und Anmerkungen einbringen.

Der erste Veranstaltungstag wurde mit einem Grußwort von Frau Dr. Lemmens (Vorständin der Joachim Herz Stiftung) und Prof. Dr. Dirk Loerwald (IÖB) eingeleitet, darauf folgte eine Grußbotschaft der Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Karin Prien.

Digitalkonferenz 20.-22-April 2021In der Paneldiskussion mit Prof. Dr. Klaus Zierer, Universität Augsburg, Johannes Heuser, Lehrkraft im Fach WBS am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Metzingen und Fachberater WBS/Wirtschaft am Regierungspräsidium Tübingen, Silke Müller, Schulleiterin Waldschule Hatten und Derya Yildirim, Lehramtsstudentin, Universität Oldenburg wurde die Frage erörtert, ob Medienerziehung eine disziplinäre oder interdisziplinäre Aufgabe sei. Unterschiedliche Positionen gab es auch im Hinblick auf den Beitrag der Lehrpläne, die Schüler:innen angemessen auf die Zukunft vorzubereiten. Hier standen sich die Forderung nach mehr Dynamik in der Lehrplanentwicklung und der Wunsch nach mehr Kontinuität und Zeit, um die Vorgaben nachhaltig im Unterricht zu implementieren, gegenüber. Kritisiert wurde zudem die Reduktion des Themas Digitalisierung von Unterricht auf technische Fragen wie Ausstattung und Infrastruktur und die Vernachlässigung von mediendidaktischen Konzepten sowie konkreten unterrichtlichen Lernsituationen.

Am ersten Tag stand in den Workshops das Lernen mit digitalen Medien und somit die Schüler:innen im Mittelpunkt. Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf dem Lehren sowie der Organisation und Gestaltung von ökonomischen Lernprozessen. Vorgestellt wurden hier u. a. Online-Plattformen mit digitalen Unterrichtsmaterialien wie Teach Economy und interaktive Schulbücher. Am dritten Tag wurde die Digitalisierung als Unterrichtsthema in den Fokus gerückt.

 

Digitalkonferenz 20.-22-April 2021

Zu den Highlights der Digitalkonferenz zählte u. a. ein Workshop zu digitalen Escape Rooms von Dr. Bernd Remmele und Jessica Peichl von der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Die Referent:innen zeigten auf, wie reale Escape-Rooms ganz einfach ins Digitale übertragen und mit Rätseln zum ökonomischen Wissen angereichert werden können.

Äußerst positiv wurden auch die Keynotes aufgenommen. Prof. Dr. Vera Kirchner und Dr. Jörg Hochmuth von der Universität Potsdam referierten zum Thema „Wirtschaftsunterricht digital gestalten“. Sie zeigten in ihrem Vortrag medienbezogene Potenziale für das Lehren und Lernen auf, wie die Ansprache unterschiedlicher Lerntypen, die Möglichkeiten zur Kollaboration, die vielfältigen Darstellungsformen (Videos, Animationen, Simulationen) sowie adaptive Lernangebote zur Unterstützung des individuellen Lernwegs. Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld von der Universität Freiburg und ehemaliges Mitglied des Sachverständigenrates informierte in seinem Vortrag über Digitalisierung in Wirtschafts- und Arbeitswelt. Er legte anhand von Zahlen offen, in welchen Bereichen in Deutschland erheblicher Nachholbedarf bei der Digitalisierung vorliegt: in der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheitssektor und im Bildungsbereich. Gleichzeitig wird die Digitalisierung künftig als Innovationstreiber die Produktivitätsentwicklung und damit das Wachstum in Deutschland maßgeblich bestimmen.

Viel Spaß gemacht hat vielen Teilnehmer:innen auch das Quiz im Rahmen der Abschlussveranstaltung, bei der 3 Mini-Beamer verlost wurden.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei allen Beteiligten für ihr Engagement bedanken, angefangen von den Organisatoren und Referent:innen über die unterstützenden Verbände bis hin zu den aktiven Teilnehmer:innen, die mit ihrem regen Austausch im Chat die Veranstaltung bereichert haben.

Alle Ergebnisse der Konferenz wurden in einem Padlet (digitale Pinnwand) festgehalten und können über den nachfolgenden Link abgerufen werden: https://padlet.com/IOEB/Digitaltagung2021 (Passwort: "Digitalisierung")